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19

 

Uruha hingegen saß auf seinem Bett, er hatte alles von diesem "Theater" im Wohnzimmer nur recht wenig mitbekommen - zu sehr hingen seine Gedanken irgendwo anders.

Dieses "Irgendwo anders" hieß Kim und es fühlte sich grausam an.

Hatte sie ihn etwa vergessen?

Wie erging es ihr denn überhaupt?

Wieso hatte sie sich nicht gemeldet?

Wusste sie denn nicht, welcher Tag heute war?

All diese Gedanken beherrschen Uruha’s Kopf, doch wurde er von einem polternden, nicht gerade leisen Geräusch aus diesen Gedanken gerissen. Sein Blick fiel sofort auf den Fußboden und er bemerkte, dass die violette Geschenktüte inklusive Inhalt vom Bett gefallen war. Er richtete sich auf und hockte sich anschließend auf den Boden, ließ sich dann im Schneidersitz darauf sinken, bis er plötzlich einen dunkelvioletten Briefumschlag entdeckte.

"Wo kommt der denn auf einmal her?" murmelte Uruha und griff danach - wahrscheinlich war es eine Grußkarte von Kanae.

"Eine Grußkarte?" verwundert betrachtete Uruha den Umschlag, bis er diesen dann auch schon geöffnet hatte - doch in diesem Umschlag war alles andere als eine Grußkarte.

Das, was Uruha nun in den Händen hielt und was ihm schlagartig Tränen getrieben hatte, war ein Foto von Kim.

Auf der Rückseite hatte Kanae geschrieben: "Für dich, damit du dich nicht so einsam fühlst, wenn Kimi mal nicht neben dir liegen sollte. Aber so hast du sie doch auf andere Weise bei dir. Gruß, Kanae. P.S. Happy Birthday!"

Nun rannen ihm schon unaufhaltsam Tränen über die Wangen - es war Uruha schon selbst fast unbegreiflich. Ja, er hatte sich in Kim verliebt, auch wenn er es nie so deutlich machte, wie er es fühlte. Er hatte Angst, weil er noch nie richtig verliebt war und das, obwohl er schon einige Frauen in seinem Bett hatte. Doch das waren alles nur One-Night-Stands, von Liebe konnte nicht die Rede sein - es war eher die körperliche Liebe, als die Liebe, die er führ Kim empfand. Uruha machte dieses Gefühl Angst, denn es war so fremd und er ahnte schon, dass er damit nicht umgehen konnte. Man müsste es ihm wohl beibringen, wie man einem kleinen Kind das Laufen beibringen musste. Denn bisher existierte nur das körperliche Verlangen - bis Kim plötzlich in sein Leben gestolpert war. Es war wie ein Traum, doch das Gefühl der Realität überwiegte stark.

"Ich vermisse dich…Wieso bist du nicht hier?" hatte Uruha dann geschluchzt und Tränen tropften auf das Foto in seinen Händen. Vorsichtig strich er die Tränen aus Kim’s Gesicht, seine Hände zitterten dabei. Er hatte wirklich Angst, vor diesem Gefühl in seiner Brust.

Doch dann klopfte es plötzlich an der Tür.

"Uruha?" ertönte es dann auch schon.

Rasch wischte sich Uruha die Tränen aus dem Gesicht.

"Ja?" erwiderte er dann und packte dabei Kim’s Foto auf dem Nachtschränkchen neben sich. Dann öffnete sich auch schon die Zimmertür und Uruha erkannte Kanae im hellen Licht, welches durch die Tür in sein abgedunkeltes Zimmer schien.

Es wirkte irgendwie unglaublich grell.

"Wieso sitzt du hier so allein im Dunkeln?" fragte Kanae nur verwundert.

"In dieser Jahreszeit ist es angenehmer." meinte Uruha nur und richtete sich vom Boden auf, hatte darauf seine Kleidung gerichtet und stand dann unmittelbar vor Kanae.

"Und was gibt es?" fragte er dann und warf Kanae abwartenden Blicke zu. Kanae aber stammelte plötzlich wie ein kleines Kind vor sich hin.

"Na ja…" stammelte sie leise und Uruha musste plötzlich grinsen, obwohl er doch lieber weiter geweint hätte, bis er eingeschlafen und wenn er dann wieder auf wäre, so würde dann Kim neben ihm liegen. Ja, das wäre schön…

"Was?" fragte er weiter und hatte dabei seine Hände in die Hüften gestützt.

"…würdest du mich nach Hause fahren? Die anderen haben gerade keine Zeit." erklärte Kanae.

Sagte sie wirklich, die anderen hätten keine Zeit?

"Wieso das denn?" irgendwie verwunderte es Uruha immer mehr.

"Weiß ich nicht." meinte Kanae und sah Uruha dann nur flehend an, bis sie plötzlich kleine Tränen über Uruha’s Wangen rollen sah.

Sie lächelte und rückte ein Stück näher an ihn heran.

"Weinst du etwa?" fragte sie dann, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und wischte ihm vorsichtig die Tränen von den Wangen. Rasch schüttelte er seinen Kopf und wischte sich von selbst über sein Gesicht - er erkannte, dass ihm wirklich unbemerkt Tränen über die Wangen gerollt waren.

"Nein, warum sollte ich weinen?" entgegnete er nur.

Ja, er versuchte den starken Mann zu markieren und Kanae fand es wohl amüsant.

"Es ist okay, wenn du weinst, ich find es überhaupt nicht schlimm. Vor mir brauchst du deine Tränen auch nicht verstecken. Ich weiß doch, dass du Kim vermisst und dass sehe ich dir auch an." meinte Kanae lächelnd - obwohl ihr selbst gar nicht danach war.

Sie versuchte ihre Gefühle zu überspielen, sie tat es ähnlich wie Uruha.

"Lass uns los." sagte Uruha dann nur, der dann zu seinem Nachtschränkchen lief, nach seinem Handy griff und anschließend an Kanae vorbeisteuerte.

Sie lächelte nur kopfschüttelnd in sich hinein und schloss dann die Tür, nachdem sie dann Uruha nach unten ins Wohnzimmer gefolgt war. Währenddessen konnte man Ruki und Aoi streiten hören, was Reita, Kai und Yune, welcher immer noch anwesend war, amüsiert belauschten.

"Gleich gibt es Schläge." meinte Kai.

"Solange er Ruki nicht woanders ranlässt, soll mir das egal sein." hatte Reita gegrinst, während er nebenbei eines der Sofakissen im Arm hielt und an sich gedrückt hatte.

"Junge, was hast du bloß für perverse Gedanken?" fragte Yune, der sich soeben eine Zigarette angezündet hatte.

"Dieser Junge, der Reita heißt, hat ganz viele perverse Gedanken." grinste Kai, welcher begonnen hatte, zu zappeln und das machte Reita nervös.

"Hör auf zu zappeln." sagte Reita darauf nur.

"Kinder." seufzte Yune, der dann auch schon Kanae und Uruha entdeckt hatte.

"Darf man fragen, was Aoi und Ruki machen?" fragte Uruha und sah die anderen nur grinsen.

"Wer weiß das schon?" entgegnete Kai, der Reita das Sofakissen wegnahm und nach ihm schlug. "Los Reita, du weißt es! Was hat Aoi mit unserem, gerade aus dem Stimmbruch gekommenen, Zwerg vor? Die sind ja so laut, dass ist ja fast schlimmer als die Nacht, als ihr mich nicht schlafen lassen habt!" fuhr Kai fort und hatte dann auch schon ein Sofakissen im Gesicht, was Uruha nach ihm geworfen hatte.

"Ich bring Kanae nach Hause. Falls etwas ist, ruft mich an." erklärte Uruha dann und verschwand mit Kanae.

Kai runzelte die Stirn.

"Hast du vor, länger zu bleiben?" rief Kai ihm nach, doch statt einer Antwort, hörte er nur das Zuknallen der Haustür. Im nächsten Moment klingelte dann auch schon Aoi’s Handy, welches auf dem Wohnzimmertisch lag. Reita stöhnte genervt auf.

"Aoi!" rief er dann, aber das Einzige, was Reita zurückbekam, war "Lass mich in Ruhe, ich bin beschäftigt!".

Reita grinste.

"Aoi!" rief er wieder. Und wieder kam nur so etwas wie "Halt die Klappe!".

Reita stand auf, nahm das Handy und steuerte auf Ruki’s Zimmertür zu.

Er grinste immer noch.

"Aoi, dein Handy klingelt!" wurde Reita nun laut und dann hörte er nur etwas poltern, was nicht gerade leise war. Reita hörte nur, wie Aoi sagte "Reiß dich gefälligst ein bisschen zusammen, oder willst du wirklich wissen, wie sich Schmerzen anfühlen?".

Reita’s Grinsen verblasste und wieder polterte etwas.

"Was machen die denn? Die sollen nicht randalieren." meinte Kai von der Couch aus. Dennoch klingelte Aoi’s Handy immer noch.

"Aoi, dein Handy klingelt immer noch und es nervt langsam." rief Reita.

Er hörte aber nur, wie Ruki’s Stimme ertönte. "Mir reicht es langsam." hatte er gesagt. Reita wollte jetzt wissen, was die beiden überhaupt machten.

"Du tust mir weh!" sagte Ruki laut, als Aoi sich über ihn gekniet und seine Handgelenke gepackt hatte. Das Poltern, welches die anderen gehört hatten, entstand nur dadurch, weil Aoi Ruki unsanft zu Boden gedrückt hatte. Im nächsten Augenblick riss Reita die Tür auf, hatte dabei immer noch Aoi’s klingelndes Handy in der linken Hand.

"Aoi, dein Handy!" zischte Reita nun - innerlich lachte er aber bereits über Ruki’s Anblick. Eifersüchtig war Reita keinesfalls, denn Aoi hätte niemals einen Finger an Ruki gerührt.

"Und du störst gerade! Egal, was ich sagen wollte habe ich gesagt." meinte Aoi dann und richtete sich vom Boden auf. Ruki aber blieb schweigend liegen, hatte sich stattdessen die Hände vors Gesicht geworfen und sah dabei aus, als würde er weinen.

"Und Ruki, nimm dir das zu Herzen, was ich gesagt habe." sagte Aoi, als er nach seinem Handy griff, dass Reita ihm gereicht hatte. Aoi wollte Ruki soeben den Rücken kehren und mittlerweile hatte sein Handy aufgehört zu klingeln, wenn Ruki ihn nicht aufgehalten hatte, als er sagte "Ich liebe sie wirklich.".

Aoi drehte sich nur lächelnd zu ihm um.

"Dann mache es ihr endlich erkenntlich." meinte er und verließ nun Ruki’s Zimmer, ließ dabei laut die Tür ins Schloss fallen. Ruki lag nur auf dem Boden, hatte sich zusammengekrümmt wie ein kleines Kind - er bereute nun das, was er versuchte, Kanae zu unterstellen.

Er bereute es, sie wie ein Haustier festgehalten zu haben und ihr somit regelrecht die Freiheit nahm.

Er wollte sie nicht als sein Eigentum beanspruchen und anderen das Gefühl geben, dass Kanae nur ihm gehörte.

Er wollte, dass jetzt alles anders ist. Ruki wollte abwarten, bis Kanae wiederkommen würde - vielleicht würde er sie anrufen, vielleicht gar besuchen und ihr das sagen, was er soeben dachte.

Es waren Gedanken wie Blitzschläge und umso größer wurde auch die Erkenntnis, falsch gehandelt zu haben.

Im selben Augenblick befanden sich Kanae und Uruha auf dem Weg zu Kanae’s Wohnung. Beide schwiegen unentwegt, lauschten der Musik.

Doch dieses Schweigen mochte Kanae nicht, sie wollte es brechen.

"Du liebst Kim, nicht wahr? Ich weiß, dass du sie liebst, als fang ja nicht an, es abzustreiten." meinte Kanae, die Uruha von der Seite ansah - er war in der Tat mädchenhaft hübsch, fast schon zu feminin.

Uruha lächelte. "Wenn es das Gefühl ist, welches ich gerade habe…".

"Du liebst sie." sagte Kanae nur und lächelte ebenfalls.

Sie erwartete nur eine einzige Gestik oder Mimik, die es bestätigten.

"Ja…" hatte Uruha nur leise gesagt und das genügte Kanae.

Ob Kim wohl genauso fühlte?

Es musste so sein, denn ihre Augen strahlten, wenn man in ihrer Gegenwart von Uruha sprach. Anders konnte es nicht sein, dass wusste Kanae.

Wenig später standen die beiden dann aber schon vor Kanae’s Haustür. Verzweifelt kramte Kanae in ihrer Tasche nach dem Schlüssel, sie hatte schon das Gefühl, ihn wohl bei den Jungs vergessen zu haben - doch dann hatte sie ihn endlich in den Händen und sofort damit die Tür aufgeschlossen hatte.

Kanae hörte ihren Fernseher aus dem Wohnzimmer und es verwirrte sie.

Hatte sie vergessen, ihm beim letzten Mal auszuschalten?

Nein, Kanae hatte eine ganz andere Vorahnung.

"Warte mal eine Sekunde." bat Kanae Uruha, welcher nur nickend in der offenen Tür stand. Kanae steuerte zu ihrem Wohnzimmer, aus dem sie schließlich ein Lachen wahrnahm und es klang nach Kim. Dabei war es auch niemand anderes.

"Du hältst es wohl auch nicht für nötig, dich mal zu melden?!" fuhr Kanae sie an. Kim sah wiederum Kanae nur etwas erschrocken an, zumal sie diese gar nicht gehört hatte und auch gar nicht mit ihr rechnete.

"Tut mir leid." hatte Kim nur gesagt. Sie saß mit angewinkelten Beinen auf der schwarzen Ledercouch und hatte dabei eines der roten Sofakissen an sich gedrückt.

"Mir tut es auch leid. Wir waren alle krank vor Sorge, aber nein, du meldest dich zwei Tage lang nicht. "Vor allem er war ganz geknickt." meinte Kanae die auf Uruha zeigte, den Kim jedoch nicht sah. Fragend sah sie Kanae an, richtete sich dann von der Couch auf. Nur in schwarzen Hotpants und einem rosefarbenen Spaghettiträgeroberteil steuerte sie auf Kanae zu.

"Es ging nicht." meinte Kim nur. Kanae seufzte und schüttelte dabei ihren Kopf.

"Komm schon rein." meinte sie dann nur.

Uruha nickte schüchtern, trat vorsichtig in den kleinen Flur und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust und es war fast schon unerträglich. Als er dann auch noch Kim sah, glaubte er, dass jeden Moment sein Herz aufhören würde, zu schlagen. Und am liebsten würde er einfach auf Kim zu stürmen, sie in den Arm nehmen und nie wieder loslassen.

Doch er sah sie nur an, schüchtern und fast so, als wäre er ein kleiner Junge.

"Hi, Kimi." hatte er gesagt und trat ein Stück näher heran.

"Kommt mit ins Wohnzimmer." meinte Kanae darauf und steuerte an Kim vorbei - sie entdeckte beim ersten Anblick ihres Oberkörpers die blauen Flecke an ihrem rechten Oberarm. Kanae ahnte schon, dass Kim wieder von Toshi geprügelt worden war und es war grausam. Aber Kanae wollte nicht nachfragen, nicht vor Uruha.

"Das nächste mal sagst du mir vorher bescheid und dann komme ich mit.". sagte Kanae.

"Aber ich bin glücklich, dass es dir gut geht und ich mache uns jetzt was zu Trinken." fuhr sie dann fort, als Kim und Uruha im Wohnzimmer platziert hatte.

"Wieso hast du dich nicht gemeldet?" fragte Uruha sanft und sah Kim von der Seite an.

"Mein Akku war leer und ich war zu faul, ihn zu Laden. Aber ich konnte doch auch nicht wissen, dass ihr euch gleich so große Sorgen macht." erklärte Kim und lächelte verlegen.

"Das stimmt allerdings, wir haben uns alle Sorgen gemacht und Kanae hatte wegen dir auch schon geweint." meinte Uruha lächelnd.

Kim lächelte nur noch mehr, dennoch war sie keineswegs verwundert, sie wusste, dass Kanae so reagieren würde - sie kannte ihre Ängste um sie.

Doch plötzlich traf es Kim auch schon wie ein Blitz - Uruha’s Geburtstag. Sie hatte ihn aber nicht vergessen, nur den Gedanken verlegt und nun war er wieder da.

"Ich bin gleich wieder da." sagte Kim und wollte aufstehen, doch Uruha hatte sie aufgehalten und sie dabei unabsichtlich an ihrem rechten Arm gepackt - genau dort, wo sie die blauen Flecken hatte. Kim zuckte zusammen und riss rasch ihren Arm weg. Obwohl Uruha eigentlich nichts dafür konnte, sah sie ihn doch so an, als hätte sie Angst vor ihm.

Nein, sie hatte aber keine Angst vor Uruha, nur vor jeglichen Berührungen.

Das war oft so, wenn Toshi sie wieder gequält hatte.

"Nicht!" fuhr sie Uruha an, senkte dann aber beschämt ihren Kopf. Uruha war über ihre Reaktion deutlich verwundert, doch er wollte nicht nachbohren - vorausgesetzt, Kim würde es ihn von selbst erzählen. "Du hast mir gefehlt." hatte er dann nur gesagt und brachte damit Kim ein scheues Lächeln auf die Lippen, bevor sie in Kanae’s Schlafzimmer gestürmt war.

Minuten vergingen und es erschien Uruha wie eine Ewigkeit.

Aber warum reagierte sie plötzlich abweisend auf seine Berührungen?

War er zu grob?

Hatte er etwas falsch gemacht?

Was war es nur?

Uruha’s Gedanken waren nur auf Kim fixiert, ließen ihn keine Antwort auf diese Fragen finden. Auch Kim war alles plötzlich so unbegreiflich. Uruha’s plötzliches auftauchen verwirrte sie mehr als gewollt. Ließ ihr Herz unkontrolliert schneller schlagen. Natürlich hatte sie ihn auch vermisst, natürlich hatte sie an ihn gedacht. Doch ihr war es zu diesem Zeitpunkt unmöglich, es ihm zu sagen - sie hatte weder ihr Handy, noch eine andere Möglichkeit, es Uruha zu offenbaren. Toshi hatte ihr das Handy weggenommen, genau deshalb war es ihr unmöglich. Er hielt sie fest, wie ein Tier in einem Käfig - zu gern wäre sie bei Uruha gewesen.

Zu gern hätte sie sich nicht gequält gefühlt.

Doch Kim rannte freiwillig in die Höhle des Löwen und doch war es auch irgendwie unfreiwillig.

 

20

 

"Komm mal bitte her." sagte Kim, als sie wieder im Wohnzimmer und unmittelbar vor dem Wohnzimmertisch stand. Sie hatte gelächelt, so wie es Uruha vermisst hatte.

Und ohne zu zögern oder etwas zu erwidern stand er auf und kam auf Kim zu. Sie lächelte immer noch, als er dicht vor ihr stand.

"Jetzt bin ich da." sagte er und irgendwie war Uruha plötzlich ungeduldig.

"Mach die Augen zu." bat Kim und fuhr nun von selbst über Uruha’s Lider, damit sie geschlossen waren. Als sie das getan hatte, so hatte sie ihm schon etwas Kaltes um den Hals gelegt und ihm anschließend etwas weiches und etwas, was nach Erdbeeren duftete in die rechte Hand gedrückt. Auch wenn Kim im Moment Angst vor Berührungen hatte, so verflog diese bei Uruha etwas und ohne, dass er seine Augen öffnen konnte, so hatte Kim ihn auch schon sanft geküsst. Sein Herz schlug in diesen Moment Purzelbäume.

"Happy Birthday." hatte Kim lächelnd gesagt. Uruha erwiderte ihr Lächeln und entdeckte nun auch den violetten Schal in seiner Hand - er berührte mit der anderen Hand seinen Hals und spürte die kalte Silberkette.

Kim lächelte immer noch. "Du kannst auch ins Badezimmer gehen. Immer gerade aus." meinte sie und beobachtete Uruha, wie er zum Badezimmer steuerte.

Er starrte in den Spiegel und entdeckte die Silberkette mit dem Buchstaben "K" an seinem Hals - vermutlich sollte das "K" ein Andenken von Kim sein, damit Uruha immer an sie denkt. Anschließend betrachtete er den Schal von Kim, welcher zufällig seine Lieblingsfarbe violett hatte.

"Süß." murmelte er und kam lächelnd zurück ins Wohnzimmer. Kim stand immer noch an der selben Stelle von eben.

"Ich hoffe es gefällt dir. Den Schal habe ich schon sehr lange und er war mir auch richtig ans Herz gewachsen, aber ich dachte mir, dass ich ihn dir schenke. Du bist mir schließlich genauso ans Herz gewachsen…." erklärte Kim mit schüchternem Blick und spürte darauf auch schon Uruha’s linken Zeigefinger auf ihren Lippen.

"Danke." sagte Uruha und berührte vorsichtig, ja fast scheu mit seinen Lippen Kim’s Mund und sie zuckte auch nicht zurück - obwohl jede Berührung im Moment wie Nadelstiche auf ihrer Haut waren. Doch bei Uruha ließ sie es zu, versuchte es zu verdrängen - denn es war Uruha und nicht Toshi oder jemand anderes, der ihr je wehtat.

"Und das ´K´ steht für Kim, nicht? Ich werde es immer tragen." meinte Uruha dann, als im selben Augenblick kam Kanae mit einem silbernen Tablett ins Wohnzimmer zurück kam.

"Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Aber ich war mal so freundlich und habe

Milch-Shakes gemacht." manchmal tauchte Kanae in den unmöglichsten Situationen auf, doch Kim nahm es ihr nie übel.

Dabei hatte sie es dieses Mal mit Absicht getan - sie hatte absichtlich die beiden allein gelassen, ihr Auftauchen war eher das Gegenteil.

"Schoko, Vanille, Erdbeere?" hatte Kim dann schon gefragt, als sie sich rasch etwas von Uruha entfernt hatte.

"Hai." nickte Kanae und steuerte auf den Wohnzimmertisch zu, auf dem sie dann das Tablett abstellte. "Uru, was möchtest du?" fragte Kanae auch schon und warf Uruha einen abwartenden Blick zu. Er lächelte schüchtern.

"Erdbeere. Ich möchte Erdbeere." hatte er dann gesagt und Kanae zeigte auf die Couch, auf die er sich wieder setzen sollte, was er dann auch tat und Kanae ihm vorsichtig das Glas mit einem schwarzen Strohhalm reichte.

"Kimi, du?" fragte Kanae weiter. Doch Kim antwortete erst gar nicht, sondern kam auf den Wohnzimmertisch zu und griff nach dem Schokoladen-Milch-Shake, ließ sich dann auch gleich neben Uruha nieder. Kanae seufzte, als dann plötzlich auch schon ihr Telefon klingelte.

"Bin doch schon unterwegs." meinte sie und nahm den Hörer ab. Kanae hörte nur ein lautes Gelächter im Hintergrund und dann ein Räuspern - es klang fast nach Ruki.

"Kanae?" er war es tatsächlich - was er wohl wollte?

"Ja, was ist?" fragte sie nur tonlos und wartete auf Antwort. Im Hintergrund hörte sie dann Kai plärren "Ist Kimi bei dir?" und alle lachten wieder. Sie hörte auch, wie es an der Tür klingelte und überhaupt schien die Stimmung bei den Jungs fantastisch zu sein.

"Ist Uruha noch bei dir?" fragte Ruki dann weiter, als wieder Kai’s Stimme im Hintergrund ertönte.

"Ja, aber er trinkt gerade meinen selbst gemachten Milch-Shake, also komm ja nicht auf die Idee zu sagen, dass er nach Hause kommen soll. Er ist ja nicht mal fünf Minuten hier." meinte Kanae und stellte den Lautsprecher ein, sodass auch Kim hören konnte, wie Kai ständig nach ihr fragte.

"Er soll seinen Arsch nach Hause bewegen, wir wollen noch weg." sagte Ruki dann.

Kanae hörte darauf ein knisterndes Geräusch und die Worte

"Jetzt lass mich mal." von Kai.

"Kanae, ist Kimi bei dir? Ist sie endlich nach Hause gekommen oder ist sie immer noch bei ihrer Mutter?" hatte Kai auch gleich gefragt - neben Uruha und Kanae war er einer derjenigen, die sich viel zu große Sorgen um Kim gemacht hatten. Kanae hatte allerdings gelogen, doch konnte sie den Jungs nicht sagen, wo sie wirklich war - sie hatte gesagt "Kim ist ihre Mutter besuchen, das ist alles, was ich weiß.". Kanae konnte unmöglich die Wahrheit sagen. Kim verwunderte es nicht, dass Kanae ihretwegen gelogen hatte und im "Golden Gate" hatte sie es auch ihrem Chef so erzählt.

Kanae blieb wirklich keine Wahl.

"Sie ist wieder da und es geht ihr hervorragend." erklärte Kanae, dabei wusste sie, dass es Kim nicht gut ging und sie es nur vor Uruha überspielte. Später, wenn Uruha weg ist, da würde Kim wahrscheinlich mehr Tränen vergießen, als gewollt und ihre Geschichte mit Toshi würde weitergehen - ihre endlos erscheinende Qualengeschichte. Kanae würde für Kim diese Geschichte gerne beenden, doch es war ihr noch nicht möglich.

"Darf ich sie mal sprechen?" fragte Kai.

"Klar." hatte Kanae darauf gesagt und gab Kim einen Wink, damit sie sich zum Telefon bewegen sollte. Natürlich tat Kim das auch.

"Kimi, Kimi, Kimi! Geht es dir auch gut?" hatte Kai sie sofort gefragt.

Kim brachte seine Art immer wieder zum Lachen und sie tat es auch dieses Mal.

"Ja, mir geht es gut. Es tut mir auch schrecklich leid, dass ihr euch so große Sorgen gemacht habt. Das war nicht meine Absicht." meinte Kim und lauschte.

"Schon gut, Hauptsache dir geht es gut." sagte Kai und räusperte. "Ich wollte dir auch noch alles Liebe nachträglich zum Geburtstag wünschen, gestern warst du ja noch nicht zu erreichen." fuhr Kai fort und im Hintergrund konnte Kim hören, wie der Rest der Jungs laut und deutlich "Happy Birthday" sangen und natürlich freute es Kim, was man ihr auch ansehen konnte.

"Danke schön." hatte Kim dann nur gesagt und hörte Kai auflachen.

"Man wird ja auch nur einmal zweiundzwanzig." meinte Kai und das Klicken eines Feuerzeugs erklang. "Und wie sieht es mit feiern aus?" fragte Kai dann.

Kim seufzte nur, für sie würde heute eine Feier wahrscheinlich nicht stattfinden.

"Ich muss doch langsam aber sicher mal wieder arbeiten gehen, mein Chef macht mir auch schon die Hölle heiß. Das heißt also, eine Feier wird es heute nicht geben, aber wir feiern nach." erklärte Kim.

"Stimmt, Kanae hatte so etwas Ähnliches erzählt. Schade eigentlich, aber wir feiern deinen Geburtstag richtig nach. So mit Geburtstagstorte und Buffet, anschließend mit Champagner. " meinte Kai und hörte Kim am anderen Ende der Leitung kichern.

"Ja, wir werden nachfeiern, ich weiß nur noch nicht wann. Abwarten, es wird sich sicher eine Möglichkeit finden." fügte Kim hinzu und hörte Kai nur "Hai, hai, hai." sagen.

Kim fand das immer sehr niedlich, wenn Kai es sagte und wieder musste sie am Telefon kichern. "Kimi? Die anderen wollen dir noch gratulieren, ich hoffe du hast noch Zeit?" fragte Kai dann. Kim sah darauf auf die Uhr und stellte fest, dass es doch schon ziemlich spät war - schließlich mussten sie und Kanae noch aufräumen und duschen, damit beide anschließend ins "Golden Gate" konnten, um sich dort für den bevorstehenden Abend zurechtzumachen. Das alles kostete natürlich Zeit und bis Kim und Kanae ihrer eigentlichen Arbeit als Hostess nachgehen, so müssten sie spätestens 19Uhr mit Kellnern beginnen. Aber Kim nahm sich einfach diese paar Minuten.

"Eigentlich nicht, aber ich nehme mir einfach die Zeit." meinte Kim und lauschte.

Sofort ertönte Aoi’s tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung und es klang auch irgendwie ungewohnt.

"Ich wünsch dir alles Liebe nachträglich zum Geburtstag. Hast du schon viele Geschenke bekommen?" fragte Aoi dann, nachdem er ihr gratuliert hatte.

Kim warf darauf Kanae und Uruha einen Blick zu. "Nein. Eigentlich noch gar nichts." antwortete Kim, sie klang aber nicht enttäuscht.

"Noch nicht mal von Kanae? Die bekommt eine auf den nackigen Hintern, wenn ich sie das nächste Mal sehe." scherzte Aoi und Kim kicherte wieder. "Ich hoffe aber, dass du noch viele Geschenke bekommst. Ich gebe dir dann mal Reita." meinte Aoi nur und Kim hörte im Hintergrund etwas poltern und trampeln.

"Kimi?" ertönte dann auch schon Reita’s jungenhaft klingende Stimme am Telefon und er klang dabei fast so, als wäre er zum Telefon gerannt.

"Alles Gute zum Geburtstag." hatte er dann schon schüchtern gesagt - er zupfte dabei nervös an seinem Nasentuch, was die anderen Jungs recht amüsant fanden und laut lachen mussten. "Danke." sagte Kim dann und Reita drückte dann auch schon den Hörer in Ruki’s Hände.

"…Kimi? Bist du dran?" fragte er sichtlich grinsend am Telefon.

"Ja, ich bin dran." meinte Kim und sah nun nochmals auf die Uhr.

"Alles Gute zum Geburtstag. Das hast du heute bestimmt schon oft genug gehört, nicht? Egal, auf jeden Fall wünsche ich dir noch viel Spaß und vergiss uns nicht zu informieren, wenn du nachfeierst." hatte Ruki gesagt und Kim hatte es ihm nochmals bestätigt.

Ruki sagte dann nochmals "Uruha soll dann auch seinen Arsch nach Hause bewegen, wir wollen noch weg.".

Kurz danach hatte sie sich von allen verabschiedet und saß nun wieder neben Uruha auf der Couch. "Du solltest dann wohl auch langsam zurück." sagte sie nur zu Uruha, während Kanae nur ihren Kopf schüttelte. "Uruha ist vielleicht seit ein paar Minuten hier und du willst ihn schon wieder loswerden? Er hatte sich so auf dich gefreut." meinte Kanae und stand auf. "Aber es ist deine Sache. Ich für meinen Teil gehe jetzt Wäsche waschen." fuhr Kanae fort und verschwand aus dem Wohnzimmer. Wieder ließ sie Kim mit Uruha alleine und wieder würde man damit rechnen müssen, dass Kanae einfach so reinplatzen würde.

"Das war nicht so gemeint." sagte Kim und sah Uruha schüchtern an.

"Schon gut. Aber vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich jetzt gehen sollte." meinte Uruha und wollte aufstehen, wenn Kim ihn nicht am rechten Handgelenk festgehalten und zurückgezogen hätte. Uruha sah Kim darauf nur völlig perplex und erschrocken an.

"Bleib noch etwas." meinte Kim nur und es erschien so, als wollte sie ihn auch nicht mehr loslassen. Sie wollte nicht, dass er jetzt schon geht - worauf sich Kim prompt mit dem Gesicht in seine Richtung und gespreizten Beinen auf seinen Schoß gesetzt hatte. Uruha war nun umso mehr perplex und erschrocken.

"Wenn es ginge, würde ich dich überhaupt nicht mehr gehen lassen." flüsterte Kim dann und berührte mit beiden Händen sein Gesicht. Trotz, dass ihr eigentlich alles wehtat und sie etwas Angst hatte, berührt zu werden, so wehte Kim sich strikt gegen diese Angst - sie wollte Uruha berühren und seine Nähe spüren, weil sie die ganzen Tage Sehnsucht nach ihm hatte. Kim hatte Sehnsucht nach Uruha, wie sie diese schon lange nicht mehr verspürt hatte. Es war eigenartig, auch wenn Uruha doch bei ihr war, so vermisste sie ihn trotzdem.

Uruha musste dann plötzlich lächeln. "Du sitzt zwar nicht gerade praktisch auf mir, aber bleib ruhig so und gib mir deine linke Hand." sagte er dann und griff von selbst nach Kim’s linker Hand während er mit der rechten in seiner Hosentasche kramte.

"Mach deine Augen zu." fuhr er fort und Kim schloss ihre Augen - ihr Herz schlug plötzlich wie wild und als sie seine Haut auf ihrer spürte, kribbelte es plötzlich überall.

"Was hast du vor?" fragte Kim, doch hörte sie Uruha nur lachen. Doch dann spürte Kim, wie Uruha ihr etwas auf den Ringfinger ihrer linken Hand steckte.

Dann hatte er sie geküsst, hielt immer noch ihre Hand.

"Happy Birthday." hatte Uruha gelächelt, als Kim wieder ihre Augen geöffnet hatte.

Ihr Blick fiel sofort auf ihre linke Hand und sie sah nun auch einen Silberring mit drei glänzenden Amethysten an ihrem Ringfinger, sodass es ihr fast schon Tränen in die Augen trieb. Kim wusste gar nicht, was sie auf der Stelle so schnell sagen sollte, stattdessen hatte sie Uruha geküsst - immer und immer wieder:

"Danke, Uruha." hatte Kim ihm dann ins Ohr geflüstert und nach ungefähr fünfzehn Minuten saßen die beiden einfach nur schweigend da - Kim hatte ihren Kopf auf seine linke Schulter gelegt, während sie ihre Arme um seinen Hals geschlungen hatte. Uruha’s Hände streichelten währenddessen sanft ihren Rücken und er wünschte sich, dass dieser Augenblick nie endet. Am liebsten würde Uruha die Zeit anhalten, nur damit er diesen Augenblick festhalten konnte. Doch nachdem Ruki wieder angerufen hatte und meinte, Uruha solle doch endlich nach Hause kommen, so hieß es für Kim erst einmal Abschied nehmen. Sie zeigte ihre Tränen außen hin nicht, doch innerlich weinte sie verbittert und hatte Uruha angefleht, nicht zu gehen. Aber es nützte nichts. Uruha war gegangen…

Und so kroch die Zeit an diesem Tag dahin. Jede Sekunde schien sich fast schon in Ewigkeiten zu verwandeln und nichts an diesem elendigen Tag verändern zu wollen.

Auch wenn Uruha aus der Gruppe einer der geduldigsten Menschen zu sein schien, war er es an diesem Tag eher weniger. Tief in seinem Inneren suchte er verzweifelt nach Gründen, aber gefunden hatte er nichts, außer ein immenses Chaos an irgendwelchen Gefühlen, die er bislang nie wirklich kennen gelernt hatte.

Gefühle, die ihn versuchten zu verändern. Gefühle, gegen die er machtlos war.

Gefühle, die es nicht zuließen, dass man sich dagegen wehrte. Alles war so neu und es machte ihm Angst. Doch es war einfach da…

 

 

 

 

Kapitel 6

 

 

"Toshi. Toshi." ertönte eine sanfte, mädchenhaft klingende Stimme neben Toshi. Er war wach und gleichzeitig befand er sich im Halbschlaf. Diese Stimme, die ihm sanft im Ohr ertönte erinnerte ihn an Kim - aber er wusste genau, dass es nicht Kim war. Kim war nicht hier, sie war vor ihm geflüchtet.

Doch wer lag da neben ihm?

Wer berührte ihn nun?

Es waren warme, weiche Hände und als Toshi seine Augen langsam öffnete erblickte er das Gesicht von Miki. Miki war eine Hostess, wie Kim und sie arbeitete ebenfalls im "Golden Gate". Miki war aber ganz anders als Kim, sie nahm nie ein Blatt vor den Mund und sie hatte ihre eigenen Methoden, um viel Geld aus den Taschen ihrer Kunden zu ziehen - es war nicht nur Sex, sondern auch anderweitige Dinge wie Erpressung dieser Männer. Doch das ahnte nicht mal ihr Chef, was sie alles Tat. Eigentlich konnte man sie als teuflisch abstempeln, doch ihr Äußeres zeigte die unschuldig wirkende Fassade einer jungen Frau. Sie trieb ihre "Opfer" gerne in die Irre. Sie war ein Teufel, wie man ihn kannte. Eine falsche Schlange, der man lieber nicht begegnete. Sie war auch Toshi’s Affäre, obwohl man es eigentlich nicht als Affäre bezeichnen konnte, denn von Kim’s Seite her hatte sie dese Liebe und diese Beziehung zu Toshi schon längst beendet.

Toshi sah es aber anders, er glaubte Kim immer noch abgöttisch zu lieben und doch hatte er etwas mit einer anderen. Aber Toshi wollte nur besitzen, er wollte Kim besitzen.

"Hör auf zu schlafen." sagte Miki lächelnd, als sie mit ihren Fingerspitzen sanft über Toshi’s nackter Brust strich und bei ihm für Gänsehaut sorgte.

"Wer sagt das?" fragte er nur und griff nach Miki’s Hand, die er dann auch gleich wieder losließ und Miki anschließend an den Hüften packte, bis sie nun mit gespreizten Beinen auf ihm saß.

"Ich, weil ich dich auch nicht schlafen lassen werde." meinte Miki und beugte sich zu Toshi runter. Sie küsste ihn, küsste seinen Hals.

"Freche Göre." grinste Toshi und streichelte dabei Miki’s Rücken.

"Du wolltest eigentlich vor einer halben Stunde los." sagte er dann. Miki ließ von Toshi ab und sah ihn nun an.

"Willst du mich etwa loswerden? Kaum ist deine Freundin aus dem Haus, dann bist immer du es, der mich anruft und sagt, ich solle herkommen. Aber jetzt willst du mich loswerden?!" ein leicht beleidigt klingender Unterton machte sich in Miki’s Stimme breit, worauf Toshi lachte.

"Eifersüchtig?" fragte er und streichelte immer noch Miki’s Rücken.

"Halt die Klappe und schlaf mit mir." hatte Miki dann gesagt und sich dann wieder zu Toshi herunter gebeugt. Erneut küsste sie ihn, küsste wieder seinen Hals und begann immer weiter herunter zu rutschen, küsste dabei Toshi’s Brust, seinen Bauch - bis Toshi Miki stoppte.

"Wir haben die ganze Nacht gevögelt, heute Morgen und vorhin auch. Willst du mich umbringen?" hatte Toshi gefragt, doch Miki grinste ihm nur frech entgegen.

"Vielleicht will ich dich ja umbringen. Vielleicht macht es mir aber auch nur Spaß, von dir gevögelt zu werden. Aber vielleicht macht es mir auch nur Spaß, dich zu quälen." sagte Miki. Ihr Blick war dabei gierig und es machte Toshi Angst - manchmal hatte er das Gefühl, Miki wäre regelrecht besessen.

"Und jetzt werden wir den kleinen Jungen etwas auf die Sprünge helfen." fuhr Miki als sie dann begonnen hatte, Toshi oral zu befriedigen. Nicht, dass es unbedingt schlecht war, aber selbst Toshi kannte seine Grenzen - wäre es Kim gewesen, wäre es ihm egal, was sie mit ihm alles angestellt hätte. Aber sie war es nicht und trotzdem ließ es Toshi über sich ergehen. Selbst er war nun mitten drin und konnte so schnell nicht aufhören.

Wahrscheinlich handelte sich es bereits um Stunden. Stunden wie eine Ewigkeit. Toshi hatte laut geschrieen, als er seinen Orgasmus hatte und auch, als er erneut mit Miki geschlafen hatte. Doch so schnell, wie es da war, war es auch wieder verschwunden und Miki hatte sich auf Toshi’s Brust sinken lassen, spürte das rasche Heben und Senken seines Brustkorbes. "Siehst du, ich habe dich am Leben gelassen." flüsterte Miki und erhob sich nun, steuerte zum Badezimmer, in dem sie dann verschwunden war. Toshi hörte nach einigen Minuten nur das Prasseln des Wassers.

"Verdammte Scheiße." hatte er gemurmelt und warf sich dabei die Hände vors Gesicht.

Wenig später kam Miki aus dem Badezimmer, ihre Haare waren geföhnt und sie hatte nun auch wieder Klamotten am Leib - Toshi kannte das Outfit einer Hostess, doch Miki glich eher einer Prostituierten. Nicht, dass er Hostessen nicht mochte, zumal Kim selbst eine Hostess war, doch manchmal war es selbst ihm zuwider. Andere Frauen in solchen Kleidern waren ihm zuwider - nur wenn Kim sie trug, fand er es erotisch genug.

Einige Minuten hatte Toshi Miki so gemustert und musste dann räuspern.

"Mach nicht für jeden die Beine breit, sonst steckst du dich irgendwann mal an und dann war es das letzte Mal, dass wir gevögelt haben." meinte er dann und sah Miki grinsen.

"Dann ist es bereits zu spät." sagte sie und suchte unter dem heruntergewühlten Bettzeug nach ihrer Tasche, die sie dann auch gefunden hatte. Als Miki sich wieder aufgerichtet hatte, so stand auch schon Toshi vor ihr.

"Lass dich dummem Witze, Miki. Ich kann ganz leicht böse werden und das willst du bestimmt nicht?!" drohte Toshi, doch Miki konnte er damit wenig beeindrucken. Sie lächelte nur.

"Komm heute mal in den Club, deine Herzdame wird sicher auch da sein." meinte Miki dann und drückte Toshi noch einen letzten Kuss auf die Lippen, bevor sie seine Wohnung verlassen hatte. Diese Frau war viel schlimmer als eine Schlange, doch so lange der Sex mit ihr gut war, so sah Toshi noch keinen Grund, Miki in den Wind zu schießen - auch wenn ihre körperlichen Bedürfnisse doch etwas übertrieben waren. Aber schließlich hatte Gott nicht umsonst solche Menschen geschaffen.

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update: 18-Feb-2008  
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